Was erfolgreiche Bildkonzepte mit Fußball zu tun haben

In der Bildauswahl ist es ein bisserl wie beim Fußball. Es gibt immer zig Leute, die eigentlich recht wenig Ahnung haben, aber wichtig mitreden, eifrig kommentieren. Und alles schlecht reden ehe man das Konzept überhaupt in voller Länge präsentiert hat. Während die vielen selbsternannten Fußballexperten nicht viel Gehör finden – ihre gutgemeinten Ratschläge verbleiben gottseidank meist im heimischen Wohnzimmer – müssen wir im Marketing die Besserwisser aus dem Feld schlagen. Am besten gelingt das mit guten Argumenten.

Lassen Sie sich also wie ein guter Fußballtrainer nicht beirren von all den Einwänden, Ratschlägen, Zweifeln und Kritikern. Gehen Sie Ihren Weg, setzen Sie Ihre Bildideen und -konzepte durch!

gehen sie gut vorbereitet in die präsentation ihrer neuen bildidee. je besser sie den "gegner" kennen, umso besser können sie seine argumente aus dem feld schlagen

gehen sie gut vorbereitet in die präsentation ihrer neuen bildidee. je besser sie den "gegner" kennen, umso besser können sie seine argumente aus dem feld schlagen

Argumente, wie Sie Ihre Bildstrategie durchsetzen

In den 90ern war sich mein damaliger Chef, Softwareentwickler und eigentlich Visionär, sehr sicher: E-Mail wird sich nicht durchsetzen. War er doch ein Fan des wohl technisch besseren X.400 Protokolls. Vorbehalte gegenüber neuen Ideen und Innovationen sind uns als interne oder externe Marketingexperten nicht neu und begegnen uns immer wieder. Ob bei der Vorstellung der neuen Webseite, der Präsentation der Imagebroschüre, bei der Entwicklung/Relaunch des Corporate Designs oder, oder, oder. Kopf hoch, es gibt jede Menge Beispiele für Technologien und Erfindungen, die anfangs verschrien wurden und später zum Renner wurden. Einige findet man in diesem Werk.

Lassen Sie sich nicht durch Killerargumente entmutigen, die mal eben schnell in den Ring geworfen werden. Hier gebe ich Ihnen einige Argumente mit auf den Weg, wie Sie Widersacher aushebeln, die Ihr Bildkonzept verhindern wollen. Damit Sie als Sieger vom vom Platz gehen!

Geschmack kann man nicht kaufen

"Das gefällt mir nicht." Wie oft hören wir Kreative diesen Satz? Wir schnaufen tief durch und wissen: Es geht nicht um den eigenen, den persönlichen Geschmack. Nein, es geht darum, die vielen Interessenten da draußen abzuholen, damit sie unsere Kunden werden. Es geht darum, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie mit uns einen verlässlichen Partner gefunden haben, bei dem sie vertrauensvoll kaufen können. Gut aufgehoben sind. Der sich für Sie ins Zeug legt. Nicht nur an Ihren Geldbeutel will, sondern Ihnen kompetente Beratung, den besten Service und ein Top Produkt an die Hand gibt, von dem sie hinterher sagen „das war eine gute Entscheidung“. Merken Sie was?  So ähnlich lautet fast jeder Werbetext. Um die Marketingaussagen zu unterstützen braucht es eine wirkungsvolle Bildsprache, die unsere Interessenten im Unterbewusstsein bestärkt, zu handeln. Was nützt es, wenn die Bilder dem Chef gefallen, der Interessent sie aber nicht mal wahrnimmt?

Ihr Argument: Verpflichtet ein Fußballverein seine Spieler, weil sie sexy aussehen oder weil sie geniale Spieltechniken drauf haben?

Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

"Wir müssen den Geschmack der Zielgruppe besser treffen." Was aber gefällt die Zielgruppe? Wir müssen lernen, die Zielgruppe nicht als Masse oder Unternehmen zu sehen. Vielmehr gilt es, sich in die Personen reinzuversetzen, die nach Produkten oder Lösungen recherchieren oder sogar bestellen. Denn Kaufentscheidungen fällen keine Unternehmen, sondern Menschen, die am Schreibtisch sitzen. Und die handeln nicht immer sachlich sondern gottseidank auch aus dem Bauch heraus. Wie tickt dieser Mensch? Auf welcher emotionalen Schiene erreichen wir ihn? Was bringt ihn zum Schmunzeln, ja zum Leuchten? Was treibt ihn an, unter welchem Handlungsdruck steht er? Was will er mit unserem Produkt erreichen? Für welches Problem braucht er eine Lösung? Und wie können wir dieses Problem mit unserem Produkt, unserer Dienstleistung aus seiner Welt schaffen?

Gute Ansätze, sich mit der eigenen Zielgruppe zu beschäftigen liefert der Blogbeitrag von Marc Ostermann. Erreichen wir unseren Entscheider an seinem Schreibtisch, haben wir schon halb gewonnen. Das Ziel muss also sein, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Und das schaffen wir, indem wir mit genialen Bildwelten aus der üblichen Masse herausstechen, den Wettbewerb weit hinter uns lassen. Je besser wir unser Gegenüber kennen, desto besser können wir punkten.

Handeln Sie wie ein kluger Fußballtrainer, der vor dem Spiel die gegnerische Mannschaft - ja jeden einzelnen Spieler - analysiert, um die richtige Strategie zu entwickeln.

Keep it simple

„Das Bild hat nichts mit unserem Unternehmen zu tun", hören wir oft von der Chefetage oder aus der Technik. Ist auch gar nicht seine Aufgabe. Das schafft der Text. Aber der wird halt erst gelesen, wenn das Bild uns dazu verleitet.

Einfache Bildkonzepte werden schnell verstanden. In unserer reizüberfluteten Werbewelt können Bilder nicht mehrere Aussagen gleichzeitig transportieren. Und komplizierte Marketingaussagen schon gar nicht. Unternehmen produzieren heute mehr als 10 Mal soviel Marketingcontent als noch vor zwei, drei Jahren. Die Anzahl der Kommunikationskanäle wächst ständig. Die Aufnahmefähigkeit unserer Wunschkunden dagegen nicht. Darum nicht zu viele Aussagen in ein Bild packen. Aber Vorsicht: Nicht Auffallen um jeden Preis. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen.

Wobei wir schon wieder beim Fußball sind: Oft werden nicht die lange vorbereiteten Spielzüge zum Tor verwandelt, sondern ehr die ungeplanten Schüsse. Weil ein Spieler im richtigen Moment an der richtigen Stelle war und gehandelt hat. Das sind Sie!

Weniger ist mehr: Mehrwert bieten

Bilder ersetzen keine Verkäufer. Müssen sie auch nicht. Sie sind Türöffner. Sie wecken Interesse, machen Lust auf mehr, machen neugierig, lenken die Aufmerksamkeit den Text, auf das eigentliche Produkt. Nicht mehr und nicht weniger. Mal ganz ehrlich: Kein Mensch beschäftigt sich minutenlang mit einem Bild auf unserer Website oder unserer Broschüre, überlegt, ob die Bildaussage zum Produkt passt. Im Gegenteil: Gerade spannende Bilder fallen auf. Bildkonzepte, die mal aus dem gewohnten Rahmen fallen, eine andere Perspektive haben. Und wenn wir dem Entscheider damit einen Mehrwert bieten, bekommen wir "Nachspielzeit". Und das ist oft schon damit getan, dass er schmunzelt, sein Bauch ihm irgendwas sagen will. Weil ihn das Bild emotional berührt, ihn vielleicht an den letzten Urlaub oder seine Kinder oder Jugendliebe erinnert.

Bilder müssen beim ersten Hinkucken überzeugen, den Betrachter einladen weiterzulesen, auf der Website zu bleiben, eine Postkarte, einen Flyer aufzuheben. Wenn Bilder das schaffen, haben wir schon halb gewonnen. Bilder sind also die "Pässe" und "Flanken", die Spannung ins Spiel bringen. Dann muss nur noch der Text überzeugen und der Vertrieb "das Tor schießen".

Nicht in Stein gemeißelt

"Aber das passt doch nicht auf den XY-Markt." Bilderwelten lassen sich anpassen und für verschiedene Märkte anpassen oder gar austauschen. Kein Bildkonzept muss in der ganzen Welt einsetzbar sein und 20 Jahre oder länger bestehen. Im Gegenteil, bei den heutigen Medien können wir Neues ausprobieren, den Bildstil auch mal ändern, anpassen. Und das Gute: Wir können direkt messen, wie die Inhalte bei unserer Zielgruppe ankommten. Gerade auf der Website oder den Social Media Plattformen können wir sogar mehrgleisig fahren, verschiedene Bildkonzepte für verschiedenen Regionen und Bereiche testen und genau auswerten, welche besser bei unserer Zielgruppe punkten. Also öfter mal was ausprobieren, ehe gleich alles im Vorfeld totzureden.

Nicht selten passt der Trainer während der Spielzeit seine Taktik an, schwört die Mannschaft in der Halbzeitpause drauf ein, überrascht damit den Gegner. Und schafft es am Ende, das Ergebnis umzudrehen und die Mannschaft als Sieger vom Platz zu gehen zu lassen.

Nur konstruktive Kritik zulassen

„Und das soll uns helfen, unsere Ziele zu erreichen?“ Oft bekommt man bei der Präsentationen neuer Bildideen statt konstruktives Feedback nur dumme Sprüche zu hören. Seien sie auf solche Aussagen vorbereitet, lassen Sie sich nicht davon abschrecken. Im Gegenteil: Machen Sie den Skeptikern und Besserwissern unmissverständlich klar, dass die Bildsprache zwar wichtig ist. Aber sie ist auch nur ein Baustein in der gesamten Marketing-, Vertriebs-, oder Unternehmensstrategie. Und dass nur ein Zusammenspiel aller Mannschaftskollegen zum Aufstieg oder Sieg führen kann. Dass nur konstruktive Kritik weiterhilft, kein unqualifiziertes Gelaber.

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Beziehen Sie also die "Gegner" mit ein. Fragen Sie die Runde nach Ideen, Verbesserungsvorschlägen, Alternativen. Es wird nicht viel kommen. Und wenn doch, lässt sich Ihre Idee vielleicht noch optimieren? Oder Sie haben gute Argumente dagegen, weil Sie sich im Vorfeld schon intensiv vorbereitet haben. Moderieren Sie, leiten Sie die Runde. Sie kommen nur mit Teamplayern weiter, die engagiert sind, mitzuarbeiten und ihre Bildkonzepten mit konstruktivem Input zu flankieren.

Der beste Trainer wird nicht gewinnen, wenn seine Spieler verletzt auf der Bank sitzen oder unmotiviert ins Spiel gehen.

Trendsetter sein anstatt andere kopieren

„Schauen wir doch mal, wie der Wettbewerb das macht.“ Nein, nicht nachmachen, nicht den anderen hinterher laufen. Sondern neue Wege gehen. Damit sticht man aus der Masse hervor und fällt auf.

Hier ist es für Sie als Marketingexperten wichtig, sich mit Trends im Marketing zu beschäftigen, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben. Welche Trends hier für 2017 im Online-Marketing angesagt sind, werden in diesem Beitrag zusammen gefasst. https://www.online-marketing-tag.de/online-marketing-trends/

Und auch in der Bildsprache gibt es Trends. „Sie fragen sich, warum es sich lohnt, einen visuellen Trend in Ihre Kommunikation einzuflechten? Weil Sie damit beweisen, dass Sie die Welt von heute verstehen und ihren Blick auf Dinge leiten. Sie zeigen, dass Sie als Unternehmen auf dem neuesten Stand sind – in jeder Hinsicht.“ empfiehlt der Stockanbieter Getty in seinem Playbook „Visuelle Trends im Alltag“. Auch viele andere Bildagenturen stellen regelmässig die Trends in der Bildommunikation vor.

Bleiben Sie am Ball und wissen immer über Trends Bescheid. So überzeugen Sie mit Know-how, Expertenwissen und bringen Ihre Gegner zum Schweigen.

Fazit:

Es geht nicht darum, was dem Vertriebsleiter, dem Geschäftsführer oder anderen Kollegen gefällt. Es ist wichtig, dass die Zielgruppe auf Ihre Bildwelten „anspringt“. Natürlich ist es manchmal ein Kampf, neue Konzepte durchzusetzen. Ich hoffe, ich konnte mit diesem Blogbeitrag einige Agumenten zum perfekten Anstoß verholfen, sich bei der nächsten Bildidee nicht gleich im Ansatz ausspielen zu lassen. Je besser Sie für das nächste "Match" und die Argumente der "gegnerischen Mannschaft" vorbereitet sind, umso gründlicher Sie recherchiert und analysiert haben, desto mehr Erfolg haben Sie mit Ihrem Bildkonzept. Und rangieren mit Ihrem gesamten Team schon bald in der Champions League.